Konzept & Umsetzung Besucherservices
„Christelle Oyiri: DEAD GOD FLOW“

Christelle Oyiri und Neva Wireko, Hauntology of an OG, Videostill, 2025. Mit freundlicher Genehmigung der Künstler:innen, LAS Art Foundation, Amant, und Pinault Collection. © Christelle Oyiri and Neva Wireko.

Anlässlich der Berlin Art Week 2025 eröffnete die LAS Art Foundation die Ausstellung „Christelle Oyiri: DEAD GOD FLOW“ im CANK Berlin. x:hibit projects durfte im Auftrag von LAS für dieses audiovisuelle Installationsprojekt erneut und zum fünften Mal Konzept und Umsetzung des Besucherservices durchführen. Die Ausstellung fand vom 11. September bis 19. Oktober 2025 statt.

Parallel zur Christelle Oyiri-Ausstellung wurde im CANK die Veranstaltungsreihe „Foundations“ des Künstlerinnen-Kollektivs CEL in mehreren Einzelterminen performt.

Über die Ausstellung

„Im Zentrum der Installation steht der Film Hauntology of an OG, den Oyiri gemeinsam mit der Fotografin Neva Wireko während einer Recherchereise durch Memphis, Tennessee, entwickelt hat – eine Stadt, deren Name auf das alte Ägypten verweist. Erzählt vom Rapper und Dichter Darius Phatmak Clayton, entfaltet das Werk eine vielschichtige Reflexion über Erinnerung, Trauma und Widerstand. Die Memphis-Pyramide und die Kirche, in der Martin Luther King Jr. eine seiner letzten Reden hielt, werden zu symbolischen Architekturen zwischen Vergangenheit und Zukunft. Der Memphis-Rap erscheint darin als rituelle Klanglandschaft, die kollektive Geschichte trägt.

Neben Hauntology of an OG wird Oyiris Videoarbeit Hyperfate (2022) gezeigt, die sich mit der Mythologisierung verstorbener Rapper durch ihre Fans befasst. Beide Werke, die Oyiri im Rahmen von Dead God Flow in eine audiovisuelle Choreografie verwebt, sind autobiographisch geprägt. Sie setzen sich mit Leid und Erinnerung, Exzellenz und Prophezeiung auseinander und erinnern uns, in Oyiris Worten, daran, dass „der Tod kein Ende ist, sondern eine Schleife, der weiterpochende Beat eines gebrochenen Gottes“.
LAS Art Foundation

Über die CEL-Veranstaltungsreihe

Foundations markiert den Auftakt eines langfristig angelegten Projekts des Künstlerinnen-Kollektivs CEL. CEL will Schwarze Kunst, Musik und kreativen Aktivismus auf neue Weise sichtbar machen und alternative Ökosysteme für künstlerisches Schaffen entwerfen. Die von LAS Art Foundation im CANK präsentierte Veranstaltungsreihe lädt durch DJ-Nächte, Performances, Workshops und Diskurs dazu ein, alternative Zukünfte gemeinsam zu erkunden.

Unter der Leitung der multidisziplinären Künstlerinnen Shannen SP und GLOR1A geht CEL aus der Ausstellung Nine Nights: Channel B hervor, an der beide Künstlerinnen 2021 am Institute of Contemporary Arts (ICA) in London mitwirkten.“
LAS Art Foundation

Bambi, Maison Laveaux. Channel B, Institute of Contemporary Arts (ICA), London, 2021. © Anne Tetzlaff

Unser Beitrag

Die Ausgangslage für Konzeption und Umsetzung des Besucherservices war bei diesem Projekt eine besondere Kombination: ein kleines Team von vier Personen und eine räumlich stark getrennte Eingangs- und Ausstellungssituation (Erdgeschoss & 2. Obergeschoss). Hinzu kamen ein für Medienkunst dunkel gestalteter, großflächiger Ausstellungsraum und stellenweise Nebeleffekte. Die begleitenden Sound- und Lichteffekte schufen ein intensives, immersives Ausstellungserlebnis – das aus Sicht des Besucherservices sorgfältig begleitet werden musste, um Orientierung zu bieten.

Das x:hibit-Team betreute im Erdgeschoss des CANK die Arrival-Phase mit Information, Einlass und Ticketkontrolle, den Betrieb der Ausstellungstechnik samt First und Second Level Support sowie die besucher*innenorientierte Aufsicht auf der Ausstellungsfläche im 2. Obergeschoss. Das Team wurde zu den Inhalten der Ausstellung geschult, um bei Bedarf Vermittlungsaufgaben übernehmen zu können.

Aufbauend auf bisherigen Erfahrungen in Besucherservice-Projekten haben wir ein praxisorientiertes Deeskalationstraining entwickelt und unser Schulungskonzept erweitert, das gezielt auf als schwierig empfundene Gesprächssituationen, Konfliktprävention und den professionellen Umgang mit emotionalen Besucherreaktionen vorbereitete. Damit konnte das Team noch sicherer und souveräner im Kontakt mit dem Publikum agieren.

Als nunmehr fünftes Projekt mit der LAS Art Foundation konnten wir auf bewährte Strukturen zurückgreifen und zugleich neue, projektspezifische Maßnahmen einbringen. Zum Qualitätssicherungssystem gehörten eine umfassenden Projektdokumentation, transparentes Wissensmanagement und praxisorientierte Checklisten zur Unterstützung der Tagesroutinen im Betrieb. Das kleine Team organisierte sich flexibel und eigenverantwortlich als „fliegender Besucherservice“ mit rotierendem System – so lassen sich vorhandene Ressourcen effizient nutzen und wiederkehrend Seh- und Hörsinn entlastende Pausen schaffen, die ein gutes und schützendes Arbeitsumfeld fördern.

Möchten Sie sich auch über unsere anderen Projekte für die LAS Art Foundation informieren?

Laure Prouvost: WE FELT A STAR DYING

Danielle Brathwaite-Shirley: THE SOUL STATION

Lawrence Lek: NOX

Ian Cheng: Life after BOB